Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) narrativiert eine Chronik des 21. Jahrhunderts, in der sich zwei Völkermorde in Afrika und Asien ereignen, die die Ereignisse des Holocaust in den Schatten stellen und die westliche Zivilisation (wieder einmal) völlig unvorbereitet treffen. Das ZPS geht davon aus, dass das 21. Jahrhundert das genozidalste Jahrhundert in der Weltgeschichte werden wird. In Afrika und Asien wird es zu Opferzahlen kommen, die das 20. Jahrhundert weit in den Schatten stellen.
Sollte der Holocaust mit nichts vergleichbar sein, fiele er unbegriffen aus der Geschichte heraus und wir könnten uns an seiner Nichtwiederholbarkeit und Nichtwiederkehrbarbarkeit beruhigen. Der Holocaust ist aber der primäre Bezugspunkt für jede historische, philosophische und künstlerische Auseinandersetzung mit Völkermord. Siehe dazu auch den Aufsatz: Aggressiver Humanismus. Von der Unfähigkeit der Demokratie, große Menschenrechtler hervorzubringen.
Die Abwendung und Verhinderung von Genozid, sowie der militärische Schutz der Zivilbevölkerung sind die Schlüsselfragen des 21. Jahrhunderts. Das ZPS setzt sich in seinen Arbeiten mit der mangelnden Bereitschaft, Zivilisten aktiv vor Gewalt, Misshandlung, Vertreibung und Vernichtung zu schützen und der Ungeheuerlichkeit erneuter genozidaler Kriegsführung wenige Jahrzehnte nach dem Holocaust auseinander. Zum Beispiel in den Bergungsarbeiten auf Lethe, den Säulen der Schande oder dem Film Himmel über Srebrenica, der zeigt, wie der Völkermord von Srebrenica hätte verhindert werden können. Das ZPS ist zudem Mitglied der renommierten Alliance to End Genocide und der International Coalition for the Responsibility to Protect.
Das Schweigen von Politikern, Intellektuellen und Medien zu der Frage, was Deutschland gegen Völkermord zu tun gedenkt, führt dazu, dass die Verhinderung von Genozid im Ernstfall erneut nebenher (neben Steuersenkungsplänen und Telekommunikationsgesetzen) planlos entschieden wird. Die Frage, ob und was wir als Gesellschaft gegen Genozid zu tun bereit sind, muss in breiter Öffentlichkeit diskutiert werden, bevor es erneut zu spät ist.
Die im Fluss des Vergessens, in Lethe, geborgenen Bomben auf dem 6. Berliner Kunstsalon: zwei alliierte Bomben auf die Krematorien II und III in Birkenau-Auschwitz (nicht auf die Schienen) hätten die Tötungskapazität um 75 % reduziert.
»Sie hätte vielleicht Mittel gehabt im Jahr 1928, wenn sie sich da noch, vor einer Entwicklung, die dann auf Papen, Schleicher und Hitler zuläuft, mit andern organisiert hätte. Also die Organisationsfrage liegt 1928 und das dazu gehörige Bewußtsein liegt 1944.«
– Alexander Kluge über eine Frau, die 1944 den Bombenangriffen mittellos ausgeliefert ist.
Himmel über Srebrenica zeigt, wie der Völkermord in Srebrenica hätte verhindert werden können.
Podiumsdiskussion über den Film Himmel über Srebrenica in der Heinrich-Böll-Stiftung: Die Vereinten Nationen und der Völkermord von Srebrenica. Hintergründe eines gebrochenen Versprechens. Es diskutieren: General Manfred Eisele, Dr. Axel Hagedorn, Prof. Dr. Herfried Münkler, Marieluise Beck und Huub Jaspers, Moderation: Caroline Fetscher.
Man hätte wissen können: zwei Bilder aus der London Illustrated News vom 14. Oktober 1944. Alte Gewissheiten werden dadurch eingestürzt, denn Monate vor der Befreiung von Auschwitz werden Detailanleitungen von der industriellen Massenvernichtung in der westlichen Presse veröffentlicht. Getroffene Maßnahmen der Alliierten zur Verhinderung des größten Völkermordes in der Geschichte der Menschheit: 0.
Im April 1944 entkommen Rudolf Vrba und Alfred Wetzler Auschwitz. Ihr Bericht landet über die Geheimdienste auf den Tischen aller westlichen Regierungschefs. Von Erschütterung keine Spur. Zwar sprach man hinter vorgehaltener Hand nicht länger von "Arbeitslagern". Dennoch blieben die Krematorien in Birkenau wie anderswo unangetastet. Obschon die alliierte Luftwaffe strategische Ziele nur sechs Kilometer entfernt aus der Luft bombardierte (siehe Luftaufnahme ganz oben). Auch die Bahnstrecken zwischen Ungarn und Polen blieben unangetastet – ohne sie hätten Deportationen in den Ausmaßen nicht stattfinden können.
Ein CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender aus dem Jahre 2034 richtet sich in seiner Ansprache vor dem Kanzleramt an die Menschen im Jahr 2009.
Deutschland im Jahre 2032. Bundeskanzler Franz-Kevin Wegener versprach bei Regierungsantritt 2029: „Ich werde diese Zeit zwingen, etwas Gutes zu tun.“ Drei Jahre später versinkt der afrikanische Kontinent in einer unvorstellbaren Katastrophe. Am 26. September 2032 beschließt das chinesische Parlament, nach der Detonation einer schmutzigen Bombe im Hauptquartier in der Zentralafrikanischen Republik, den Abzug von 1,2 Millionen UNO-Soldaten. Bis Ende 2032 soll der letzte chinesische Blauhelmsoldat den afrikanischen Kontinenten verlassen haben.
Ohnehin ist viel geschehen: einem Ayatollah wurde der Friedensnobelpreis verliehen, ein zu Wohlstand gelangter Irak greift in saudischer Koalition die Vereinigten Staaten von Amerika an, die Deutschen stellen den UN-Generalsekretär und die NATO-Generalsekretärin. Und ein bekannter Politiker hat sich zum Bundespräsidenten mit unkontrollierten Machtbefugnissen wählen lassen.
Deutschland 2051: Über Monate hat eine Historikerkommission die geistige Lage des Jahres 2010 aufgearbeitet, um in Erfahrung zu bringen, was die Menschen wussten, ahnten und was sie vor den Großen Katastrophen der Jahre 2030-2042 bewegte.
Anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichtes spricht die Co-Herausgeberin und Bildhistorikerin Gisa Stern vor dem Deutschen Bundestag. Eine erschreckende Spurensicherung bei Menschenrechtsorganisationen, Politik und Medien.
Prof. Dr. Gisa Stern, 48, Historikerin und Direktorin des Max-Planck-Institutes für Bildforschung (Forschungsbereich »Bildgeschichte genozidaler Kriegsführung«).
Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter »Die brennende Bibliothek. Das Jahr 1992 in den westlichen Medien« (2034), »Der Rückzug von der Wirklichkeit. Protektorate der Vereinten Nationen von 1992 bis heute« (2035), »Die politische Rache: Stalin, Mohammed Atta und Adschemba. Karrieren eines Gefühls im Fadenkreuz imperialer ›Realpolitik‹« (2039).
Der UN-Sicherheitsrat beschliesst 2018 zwei Erweiterungspassagen in Artikel 59 des Rom-Statuts, um Völkermorde zukünftig wirksam zu bekämpfen. UN-Generalsekretär Brunner rechtfertigt die Entscheidung zugunsten unsichtbarer Richter vor der Vollversammlung.
Hintergrundgespräch zwischen unserem Chefunterhändler und Ex-Bundesminister Christian Schwarz-Schilling über die Verteidigung der Menschheit, den Niedergang des Widerstandgefühls und die Seele der Demokratie.
Zu den Europawahlen 2009 – Wahlbeteiligung unter 40 Prozent – schickten wir die politische Melancholie Deutschlands ins Wahllokal der Bundeskanzlerin. In der Hand: eine Tüte mit den verbrannten Hoffnungen des Landes.
Wie immer in der Politik: Verhandlungen gehen den Taten voraus. Die Melancholie rutscht in der Stimmung ab.
Man unterhält sich über »Melancholie und Gesellschaft«, einem Klassiker, in dem es um den verhinderten Zugang zur Macht und vom Handeln abgeschnittene Menschen geht. Der Mensch sei »ein auf Handlung angewiesenes Wesen.« Und weiter: »Melancholie stellt sich [...] als verhinderter Zugang zur Welt und ihrer Bewältigung dar und bedeutet das Zurückwerfen des Menschen auf eine Situation, in welcher ihm Welt entzogen wird.«
Bewohner aus Altersheimen in der Hauptstadt verkünden, was sie Deutschland für die weitere Zukunft noch wünschen. Mit »Letzte Wünsche« holte das Zentrum alte Menschen aus dem Schatten der Altersheime vor das Brandenburger Tor, um zu verkünden, was die grauen Eminenzen Deutschland für seine Zukunft wünschen. Ein Akt politischer Schönheit zur Sichtbarmachung von Menschen, deren Rat kostbarer ist als der der meisten Politiker und Experten.
Zuhörerin und Beteiligte: Gesine Schwan
Der Historiker Timothy Garton Ash
Das Zentrum für Politische Schönheit besetzte im Dezember 2009 die Stiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung« im Internet und verkündete die Erweiterung des Stiftungsrates um 3 Flüchtlinge. Zu schön um wahr zu sein? Die größte deutsche Nachrichtenagentur, die zweitgrößte polnische Tageszeitung und unzählige Onlinemedien (ARD, FAZ, T-Online) druckten und verbreiteten die Ankündigung, dass die Stiftung sich zukünftig auch um Leid und Vertreibung in der Gegenwart kümmern wolle, in Windeseile. Zur Information: 2009 galten mindestens 42 Millionen Menschen als Flüchtlinge – und fünfmal so viele als Vertriebene.
Man hätte es ahnen können: die Bilder von aktueller Flucht und Vertreibung passten nicht so ganz ins Stiftungskonzept, genauso wenig wie der Leitspruch „operibus anteire“ (durch Taten vorangehen). Die zweitgrößte Tageszeitungen Polens druckte die Wirklichkeits-korrektur.
T-online "Stiftung will Einfluss von Vertriebenen schmälern"
dpa "Stiftung will Einfluss von Vertriebenen schmälern"
rp.pl "„Widoczny znak” ma być inny"
netzpolitik.org "Medienhack: DPA fällt auf falsche Pressemeldung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung herein"
Handelsblatt "Falsche Pressemeldung sorgt für Verwirrung"
Meedia "Aktionskünstler veräppelt dpa"
Gazeta "Oswiadczenie, ktorego nie bylo"
rp.pl "Muzeum wypedzonych bez zmian"
Metronaut "Interview mit dem falschen Sprecher der Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung"
Wyborcza "Niemcy. Projekt muzeum wysiedlen ofiara dziennikarskiej"
Pressemitteilungen
Klaus Brähmig, CDU Brähmig: Mit krimineller Energie gegen Vertriebenen-Stiftung
Polnische Nachrichtenagentur PAP: Hintergrundbericht der polnischen Nachrichtenagentur PAP
Polnischer Rundfunk nach Interview Aufklärung des polnischen Rundfunks nach Interview mit Dr. Robert Eckhäuser
Freundeskreis DHM: Freunde des DHM: Deutsches Historisches Museum muss Ruhe in Diskussion um Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung bringen
Björn Höcke has praised the Center for Political Beauty as a »terrorist group«. Get close to the action and become an accomplice to a terrorist organization so far sadly recognized only by Höcke, Erdogan, and the Free State of Thuringia! As an accomplice you will make an invaluable contribution to inciting public unrest in the service of aggressive humanism. Nowhere else will you receive more unrest and dissent for every donated Euro.
Zur Finanzierung der Aktion »Seerosen für Afrika« (1.000 Rettungsinseln auf dem Mittelmeer) haben wir 2009 versucht, die Kanzlerkandidatin bei einem philippinischen Auktionshaus in der Rubrik »gebraucht« loszuschlagen. In einem Land, in die Freiheit der Kunst nicht nur verfassungsmässig, sondern auch rechtspraktisch garantiert ist.
Spiegel Online Video
Tagesanzeiger "Merkel und Steinmeier 'gebraucht' auf Ebay"
Der Bund "Ebay-Versteigerung Merkels gestoppt"
ZDF "Merkel und Steinmeier auf eBay zu ersteigern"
Süddeutsche Zeitung "Kanzlerin gebraucht abzugeben"
Sitzungssaal des Landgerichts III Berlin, Schauplatz eines historischen Völkerrechtsprozesses gegen Soghomon Tehlirian. Der armenische Student erschiesst in Berlin Talaat Pascha, einen der drei Hauptorganisatoren des armenischen Genozids.
Eine Hörspielfassung einer ZPS-Aktion des Prozesses